Infraschall messen

Gefangen im Mythos "Brummton-Phänomen"

Unter einem dauerhaften Brummen im Ohr zu leiden ist ein ernsthaftes Problem. Das Summen im Kopf wird erfahrungsgemäß immer intensiver wahrgenommen und beeinflusst den Tagesablauf der Betroffenen in meist unerträglichem Maße. Hochgradiger Schlafmangel, daraus begründete ständige Müdigkeit sowie hohe Nervosität und Reizbarkeit durch die ständig vorhandenen Brummtöne im Haus sind eine Tatsache, die sowohl die Gesundheit der Betroffenen bedroht als auch das Wohlwollen der mit dem Problem konfrontierten Familienmitglieder, Bekannten und Freunde an die verträglichen Grenzen treibt.

 

Die von Brummgeräuschen betroffenen Personen durchforsten das Internet oft akribisch genau nach möglichen Infraschall-Ursachen bzw. nach Lösungen zur Beseitigung der Brummgeräusche im Haus. Dabei stoßen sie auch auf Informationen bezüglich einer bewusst herbeigeführten tieffrequenten Beschallung ganzer Landstriche (Verschwörungstheorien). Auch "Töne aus dem Weltall" werden manchmal in Betracht gezogen. Und nicht zuletzt wird manchmal der Nachbar verdächtigt, absichtlich eine Brummton-Quelle installiert zu haben – zur Qual des Betroffenen.

 

Mit solchen Informationen versorgt werden die Betroffenen oft noch betrübter und verzagter und sehen sich als Opfer, das sich nicht zur Wehr setzen kann, da es den Feind bzw. den Täter nicht kennt.

Infraschall und Brummtöne können Exakt gemessen werden

Immer wieder ist es für die von Brummgeräuschen in der Wohnung betroffenen Menschen eine wahre "Erlösung", wenn das Summen im Ohr messtechnisch nachgewiesen wird. Dann steht die Frequenz und die Intensität des Brummtons fest und kann mit Bekannten und Freunden kommuniziert werden. Der elektronische verstärkte Brummton kann allen Interessierten vorgespielt werden. Die Betroffenen gelten dann nicht mehr als "verrückt".

 

Dies bringt eine neue Dynamik in die Sache – die Suche nach möglichen Infraschall-Quellen beginnt. Auch hier wird mit den innovativsten Infraschall-Messgeräten und Sensoren der Gegenwart gearbeitet und die Umgebung der betroffenen Wohnung akribisch genau auf Infraschall-Effekte (Vibrationen, Reflexionen, Resonanzen, etc.) untersucht, um die Verursacher der Brummgeräusche zu identifizieren.

 

Faktum ist: Mit professionellen Infraschall-Messsystemen können die akustischen Eigenschaften von Brummtönen in kurzer Zeit präzise quantifiziert werden. Die generierten Messdaten dienen als wertvolle Basis für die Suche der Infraschall-Quelle.

Das Brummton-Phänomen und die Physik

Natürlich reicht es nicht aus, ein Infraschall-Messgerät in die Hand zu nehmen und "einfach mal" darauf los zu messen. Da tieffrequente Brummtöne und Infraschall extrem lange Wellenlängen aufweisen, kann mit den üblichen akustischen Effekten (Abschattung, Dämmung, Absorption, etc.) nicht gearbeitet werden. Es müssen völlig neue Wege der Messtechnik beschritten werden und neue Messalgorithmen entwickelt werden.

 

Dies ist ohne interne Forschungs- und Entwicklungsprojekte nicht möglich, da die weltweite Grundlagenforschung im Bereich Infraschall verglichen mit anderen Bereichen der Akustik noch in den Kinderschuhen steckt. Daher betreibt unser Forschungsteam laufend wissenschaftliche Entwicklungsprojekte zu folgenden Themen:

  • Messung und Analyse von Infraschall-Phänomenen
  • Methoden zur Identifikation und Lokalisierung von Brummton-Quellen
  • Luft- und Körperschallausbreitung von tieffrequenten Schallwellen
  • Einsatz von Active-Noise-Control-Technologien (Gegenschall) bei Brummgeräuschen

Das im Rahmen dieser Forschungs- und Entwicklungsprojekte generierte Know-how  ist eine wertvolle und professionelle Basis für unsere Beratungen in den Bereichen "Infraschall" und "tieffrequente Brummtöne".

 

Wissenschaft schafft Wissen. Damit können Probleme gelöst werden.